
1985 setzten in beiden Teilen des damals noch geteilten Berlins die Bemühungen um den Wiederaufbau der Gemeinde ein. Im Herbst 1985 hatte die Adass Jisroel unter erschwerten Bedingungen – mit einiger staatlicher Förderung und hauptsächlich mit der tatkräftigen Hilfe von Freiwilligen aus Ost und West – damit begonnen, ihren verwüsteten und verwilderten Friedhof in Berlin-Weissensee zu säubern und restaurieren.
Die erste DDR-Regierung nach der Wende verfügte am 18. Dezember 1989, dem 50. Jahrestag der NS-Auflösungsverfügung mit der die Gemeinde juristisch zerschlagen worden war, die Wiedereinsetzung der Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin in ihre in der NS-Zeit entzogenen Rechten. Der Wiederaufbau der Gemeinde konnte beginnen.
Die Restaurierung erfolgte anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel an der Hausfassade am 16. Juni 1986.
Rechts: Ansicht des Gemeindezentrums nach dem ‘Neuputz der Straßenfassade’ | 1986
Vorderansicht des Gemeindezentrums der Adass Jisroel nach dem ‘Neuputz der Straßenfassade des Grundstücks Berlin, N 4’ 1, welcher durch den VEB Kommunale Wohnungsverwaltung der DDR vorgeschlagen, und durch das Stadtbezirksbauamt Berlin mit den Worten ‘keine städtebaulichen Bedenken’ abgesegnet wurde. Der gesamte ursprüngliche Putz, alle Stuckelemente, Randleisten, Giebel sowie der Balkon im 1. Obergeschoß fielen der ‘Sanierung’ zum Opfer. Über dem Eingang hängt ein ca. 6 m² großes Schild mit der Aufschrift: ‘Mit guter Bilanz zum XI. Parteitag der SED – für deine Tat’.