Beschuss des Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Adass Jisroel

Bei Reinigungsarbeiten wurde am Vormittag des 16. August 2021 festgestellt, dass auf das Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Adass Jisroel in Berlin-Mitte, Tucholskystr. 40, geschossen worden war; an einem Fenster in der 2. Etage ist der Durchschuss sichtbar, eine Kugel wurde gefunden. Die Tatzeit ist nicht bekannt.

Bei dem betroffenen Raum handelt es sich um das Empfangs- und Anmelderaum für Besucher und Nutzer der Abteilung Bibliothek, Archiv und Dokumentation der Gemeinde. In dem Raum steht zugleich ein Tischtennis-Tisch an dem Kinder und Jugendliche der Gemeinde zu unterschiedlichen Zeiten spielen.

Die Polizei wurde unverzüglich benachrichtigt. Der Polizeiliche Staatsschutz hat Ermittlungen übernommen.

Die Gemeinde erwartet, dass die zuständigen Berliner Behörden die erforderlichen personellen, technischen, baulichen und elektronischen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des Gemeindehauses und seiner Menschen ergreifen.

Wenn bei einem Angriff das Ziel ein jüdisches Gemeindehaus ist, dann handelt es sich um ein Hassverbrechen – d.h. um eine Straftat, bei der antisemitische Motive eine Rolle spielten. Es muss von einem antisemitischen Hassverbrechen ausgegangen werden. 

Weder der für Kirchen und Religionsgemeinschaften zuständige Kultursenator Dr. Lederer noch der Herr Regierende Bürgermeister Michael Müller sind bisher an die Gemeinde herangetreten.