Wir werden am Schabbat lesen:
וַיְדַבֵּ֥ר יְהֹוָ֖ה אֶל־מֹשֶׁ֥ה לֵּאמֹֽר׃
Der Herr redete zu Moses also:
דַּבֵּ֞ר אֶל־בְּנֵ֤י יִשְׂרָאֵל֙ וְאָמַרְתָּ֣ אֲלֵהֶ֔ם מוֹעֲדֵ֣י יְהֹוָ֔ה אֲשֶׁר־תִּקְרְא֥וּ אֹתָ֖ם מִקְרָאֵ֣י קֹ֑דֶשׁ אֵ֥לֶּה הֵ֖ם מוֹעֲדָֽי׃
Rede zu den Kindern Israel und befiehl ihnen: Die Feste des Herrn, die ihr verkünden sollt als
heilige Berufung, diese meine Feste sind folgende:
שֵׁ֣שֶׁת יָמִים֮ תֵּעָשֶׂ֣ה מְלָאכָה֒ וּבַיּ֣וֹם הַשְּׁבִיעִ֗י שַׁבַּ֤ת שַׁבָּתוֹן֙ מִקְרָא־קֹ֔דֶשׁ כׇּל־מְלָאכָ֖ה לֹ֣א תַעֲשׂ֑וּ שַׁבָּ֥ת הִוא֙ לַֽיהֹוָ֔ה
בְּכֹ֖ל מוֹשְׁבֹֽתֵיכֶֽם׃ {פ}
Sechs Tage darf Arbeit verrichtet werden, aber am siebenten Tage ist Schabbatfeier, heilige Berufung; keinerlei Arbeit dürft ihr verrichten: Schabbat ist dem Herrn in all euren Wohnsitzen.
אֵ֚לֶּה מוֹעֲדֵ֣י יְהֹוָ֔ה מִקְרָאֵ֖י קֹ֑דֶשׁ אֲשֶׁר־תִּקְרְא֥וּ אֹתָ֖ם בְּמוֹעֲדָֽם׃
Dies sind die Feste des Herrn heiliger Berufungen, die ihr verkünden sollt zu ihrer Zeit:
בַּחֹ֣דֶשׁ הָרִאשׁ֗וֹן בְּאַרְבָּעָ֥ה עָשָׂ֛ר לַחֹ֖דֶשׁ בֵּ֣ין הָעַרְבָּ֑יִם פֶּ֖סַח לַיהֹוָֽה׃
Am vierzehnten des ersten Monats gegen Abend ist Pessach dem Herrn.
Es ist verständlich, dass Chagim wie Pesach als von uns bestimmt beschrieben werden, da ihre tatsächlichen Daten davon abhängen, wann der Sanhedrin (Oberster Rat) beschlossen hat, den neuen Monat zu heiligen (und daher hängt das genaue Anfangsdatum eines jeden Yom Tov von “uns” ab). Der Schabbat ist jedoch derselbe siebte Tag seit dem Tag der Schöpfung und hängt nicht von einer Handlung von uns oder einer Autorität ab, warum also erwähnt der Vers “Du sollst den Schabbat festlegen”?
Vielleicht, um uns zu sagen, dass der Schabbat tatsächlich ein (schönes) “Geschenk” ist, das uns gegeben wurde. Aber was wir mit diesem Geschenk (oder Tag) tun, hängt ganz von uns ab. Ob wir ihm sowohl das Geistige als auch das Materielle geben, das ihn zum “echten” Schabbat macht, oder ob wir ihn einfach als einen “freien Tag” belassen. Das hängt allein von uns ab…
Wir wünschen einen guten, sinnvollen Schabbat
Rabbiner Chaim Michael Biberfeld