Das alt-neue Gemeindehaus der Adass Jisroel – Gratulation!

Rechtzeitig vor Beginn des Pessachfestes wurden die Arbeiten am ersten Bauabschnitt der Fassade des Gemeindehauses der Israelitischen Synagogengemeinde „Adass Jisroel“ K.d.ö.R. in der Tucholskystraße 40 in Berlin-Mitte  mit einem besonders spektakulären Bauvorgang beendet: Das dem historischen Geländer nachgebildete schmiedeeiserne wurde am Mittwoch, 6. April 2022 /  5 Nissan 5782 zum wiedererstandenen Balkon im 2. Obergeschoss mit einen großen Kran hochgehoben und befestigt.

Damit ist die Wiederherstellung der Fassade an der Tucholskystraße (der ehemaligen Artilleriestraße) beendet und ein Schandfleck in der vor Jahren schon erneuerten Fassadenlandschaft der Tucholskystraße zwischen der August- und der Linienstraße beseitigt worden.

In engster Zusammenarbeit mit der Berliner Denkmalpflege wurde die Fassade der Architekten Höniger & Sedelmeier von 1904  sorgsam restauriert und erstrahlt in neuem Glanz: gänzlich Handarbeit, natürliche Materialien, Materialsichtigkeit, die die Gestaltung des frühen Jugendstil wunderbar zur Geltung bringen und lebendig bis zu jedem einzelnen Element der stark gegliederten Fassade dem Glanz dieser Jahre und die Bedeutung dieser über 150 Jahre bestehenden Gemeinde unterstrichen haben und wieder unterstreichen. Das neue Geländer mit Laubkränzen, Festons, von Rosenranken umrankt, bei aller Schwere zart und elegant, in der historischen Farbgebung korrespondiert mit diesem reichhaltigen Formenkanon und verstärkt die Wirkung des Gesamtkunstwerkes.

Unser Gemeindehaus hat gerade den dritten Platz von „Stadtbild e.V.“ bei der bundesweiten Wahl zum Gebäude des Jahres erhalten, eine große Freude für die Israelitischen Synagogengemeinde „Adass Jisroel“ K.d.ö.R., den verantwortlichen Architekten Christian Dierkes, den Denkmalschutz, die beteiligten Firmen, Gutachter:innen und Helfer:innen.

Besonderer Dank gebührt dem Bezirksamt Mitte, das für das Sanierungsprojekt  Fördergeld in Höhe von mehr als einer Million Euro akquirieren konnte und das Vorhaben eng begleitet hat. Aufgrund der Corona-Pandemie, der ausgeprägten Handarbeit und des Handwerkermangels haben die Arbeiten mehr Zeit in Anspruch genommen, als veranschlagt, aber jetzt erstrahlt die Fassade wieder und unterstreicht die Hoffnung, dass weitere 150 Jahre lebendige jüdische Gemeindeaktivität der Adass Jisroel in dieser Stadt Berlin möglich sein werden.

Allen Mitglieder:innen und Freund:innen der Gemeinde Adass Jisroel in nah und fern wünschen  wir ein koscheres und glückliches Pessach-Fest und alles Gute!